Sobald man sich im Geschäftsleben bewegt, sei es als Start-Up, Gründer*in oder etabliertes Unternehmen, benötigt man früher oder später individuelle Verträge.
Im Bereich des gewerblichen Rechtsschutzes geht es insbesondere um geschäftliches Know-how, den Schutz von kreativen Arbeitsergebnissen über Nutzungsrechtsvereinbarungen oder die Erstellung von Freelancer-Verträgen.
Mit KI-Anwendungen, wie z.B. ChatGPT erscheint es neuerdings sehr einfach, sich Verträge ohne rechtlichen Beistand zu erstellen.
Wird ChatGPT in Zukunft Anwältinnen und Anwälte ersetzen?
Zum Glück nicht, denn ChatGPT kann kein Jura. Es kann zwar Texte erstellen oder umformulieren, eine juristische Denkweise und Erfahrung kann das Tool allerdings nicht bieten. ChatGPT liefert Ergebnisse, die nach Analyse einer Vielzahl von Textdaten aus dem Internet, die für den/die Nutzer*in am wahrscheinlichsten und brauchbarsten ist.
Das Tool funktioniert daher nicht als juristische Suchmaschine oder individueller Vertragstext-Generator. Wie der Begriff „Tool“ schon sagt, handelt es sich um ein Werkzeug. Dieses sollte nur von jemandem genutzt werden, der sich mit dem entsprechenden Fachgebiet sehr gut auskennt.
Vorsicht bei der juristischen Nutzung von ChatGPT
Wenn Sie sich bei Ihrem benötigen Vertrag allein auf ChatGPT verlassen, kann dies problematisch werden. Die KI-Anwendung erfindet sogar manchmal Fakten oder stellt falsche Informationen zusammen. Diese klingen vielleicht richtig und gut formuliert, können aber bei der praktischen Nutzung im Geschäftsverkehr für Probleme oder gar den Verlust von Rechten führen.
Was Ihnen ChatGPT außerdem nicht bieten kann, ist zu verstehen, welche geschäftliche Motivation Sie ganz persönlich antreibt. Schließlich hat jede*r Unternehmer*in ganz individuelle persönliche Interessen. Und darauf kommt es bei einem guten Vertrag an. Wichtig ist an dieser Stelle eine individuelle interessengerechte Formulierung der vertraglichen Vereinbarung, um die Konditionen vorteilhaft für Sie herauszustellen.
Meine Arbeit als Anwältin umfasst es eben nicht nur, juristische Vertragstexte zu formulieren, sondern auch die Erarbeitung und Prüfung der Sachlage anhand von juristischen Kriterien. Dies ist wichtig, um den Kern der Angelegenheit herauszufiltern. Und daran scheitert ChatGPT regelmäßig. Es kann die Wirklichkeit nicht erfassen und zudem nicht kreativ tätig sein.
Fazit:
Ich sehe ChatGPT zwar selbst als wertvolles KI-Tool an. Dennoch empfehle ich, gerade zur Erstellung von Vertragstexten große Vorsicht, da eine falsche Benutzung zu folgenschweren Fehlern führen kann.
Wenn Sie selbst einen Vertrag zur Sicherung Ihrer Schutzrechte oder Beschäftigung eines Freelancers benötigen, kommen Sie gerne auf mich zu.